Die Leitung des Projekts „Aktiv für Flüchtlinge“ geht in andere Hände über. Berthold Sommer übergab die Aufgabe an die neue Pfarrerin der Interkulturellen Gemeinde An Nahe und Glan, Annalena Prott. Bei einer Abschiedsfeier in kleinem Kreis wurde Sommers haupt- und ehrenamtliches Engagement für Geflüchtete gewürdigt.
„Wenn das EU-Geld auf dem Konto ist, gebe ich einen aus.“ So hatte es Berthold Sommer versprochen, als er für den Kirchenkreis An Nahe und Glan und dessen Projekt „Aktiv für Flüchtlinge“ den Antrag auf Mittel aus dem Asyl, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) der Europäischen Union beantragte und das schwierige Verfahren vorantrieb. Das Eintreffen des Zuschusses musste gefeiert werden und gleichzeitig gab Sommer die Geschäftsführung des Projekts ab. Annalena Prott, Pfarrerin der Interkulturellen Gemeinde An Nahe und Glan, übernahm die Leitung.
„Das ganze Verfahren war aufwändiger als gedacht“, meinte Berthold Sommer. Nun ist mit der Bewilligung der EU-Mittel die Arbeit von „Aktiv für Flüchtlinge 2.0“ bis Ende 2026 gesichert und es besteht die Möglichkeit einer Verlängerung. An der Finanzierung beteiligen sich Stadt und Landkreis Bad Kreuznach, die Evangelische Kirche im Rheinland sowie der Kirchenkreis. „Jetzt freue ich mich auf mehr Freizeit und darüber, dass eine Superfrau als Pfarrerin die Interkulturelle Gemeinde leitet“, erklärte Sommer. Er stellte in Aussicht, weiter mit dem Projekt zusammenzuarbeiten, wenn auch mit vermindertem Zeitbudget.
„Wir wissen schon, was wir an Ihnen haben“, betonte Superintendentin Astrid Peekhaus und würdigte Sommers langjähriges Engagement für Geflüchtete. Sie versicherte: „Das Projekt soll so gut weiterlaufen, wie es angefangen wurde.“ Mit gemischten Gefühlen verabschiedete sich Samira Haschemi, Mitarbeiterin in der Geschäftsführung von „Aktiv für Flüchtlinge“ von einem stets präsenten Ratgeber. „Ruhig und geduldig hat er uns alles erklärt und wir haben von seiner Erfahrung profitiert“, fasste sie ihre Erfahrungen zusammen.
Info: „Aktiv für Flüchtlinge 2.0“
„Aktiv für Flüchtlinge 2.0“ ist ein Projekt des Kirchenkreises unter dem Dach der Interkulturellen Gemeinde An Nahe und Glan. Mit Sitz in der Kurhausstraße 1 in Bad Kreuznach dient es als Anlaufstelle für geflüchtete Menschen und deren ehrenamtliche Helferinnen und Helfer. Die EU-Förderung ermöglicht intensive hauptamtliche Unterstützung und Begleitung eines ehrenamtlich arbeitenden Teams. Dessen Hauptaugenmerk liegt auf der Gewinnung weiterer ehrenamtlicher Kräfte. Als niedrigschwelliges Angebot bietet das BonCafé im Bonhoeffer-Haus Bad Kreuznach jeden Mittwoch Geflüchteten Unterstützung und Beratung, etwa beim Ausfüllen von Formularen oder bei der Jobsuche.