Im 19. Jahrhundert einigten sich die Sponheimer Christen beider Konfessionen, eine zweite Kirche im Ort zu erbauen, da zur damaligen Zeit eine gemeinsame Nutzung der alten Klosterkirche üblich war. Diese Kirche sollte der evangelischen Gemeinde gehören. Sie wurde im Jahre 1856 im neugotischen Baustil fertig gestellt. Wie in dieser Zeit üblich, wurden viele Stilelemente der Gotik einbezogen: Der Grundriss des Kirchengebäudes, die Fenster mit ihren Spitzbögen, der Altar, das Spitzdach, die Deckenkonstruktion, die Ausführung der Bänke, sämtliche Steinmetzarbeiten mit Ornamenten, Türmchen usw.
Im Kirchturm befindet sich ein separater Uhrenraum. Eine Uhr wurde jedoch nicht eingebaut. Das schöne Schnitzwerk an der Kanzel verdient eine besondere Erwähnung. Ihr Standort ist relativ hoch. Im Chorraum befinden sich fünf Fenster mit einer Fülle von eindrucksvollen Bildmotiven. Sie wurden im Jahre 1963 eingebaut und von dem Mainzer Künstler Gustel Stein geschaffen. An der Vorderwand sind durch Wandgemälde die Evangelisten, zusammen mit deren Symbolfigur und einer Umschrift zum jeweiligen Generalthema ikonenhaft dargestellt. Die Orgel hat der Orgelbauer Schlaadt mit 13 Registern erbaut. Eine Restaurierung wurde durch die Firma Oberlinger 1979 durchgeführt. Im Turm hängen drei Glocken. Eine kleine Bronzeglocke mit 76 cm Durchmesser stammt aus dem Jahr der Fertigstellung der Kirche 1856. Sie trägt die Inschrift „Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, haltet an am Gebet“. Die beiden größeren Glocken aus Stahlguss wurden nach dem Zweiten Weltkrieg neu angeschafft. Die größte hat einen Durchmesser von 110 cm und trägt die Inschrift „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen“. Die mittlere Glocke (92 cm) ruft mit ihrer Inschrift „Tut Buße und glaubt an das Evangelium“.