Taufe

Finden Sie hier Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um die Taufe.

In welchem Alter sollte ein Kind getauft werden?
Meistens werden die Kinder im ersten Lebensjahr getauft. Aber auch eine spätere Taufe ist möglich, wenn das Kind schon bewusst wahrnimmt was geschieht. Dann ist es wichtig, das Kind im Vorfeld der Taufe in einem Gespräch auf die Taufe vorzubereiten.

Was spricht für eine Kindertaufe?
Die Geburt eines Kindes ist ein Geschenk Gottes. Eltern antworten darauf, indem sie ihr Kind taufen lassen. Die Kindertaufe betont, dass wir von Gott angenommen sind und geliebt werden, lange bevor wir uns das hätten verdienen können.

Eltern und Paten übernehmen bei der Kindertaufe die Aufgabe, stellvertretend für die Kinder den Glauben zu bezeugen und den Kindern von ihrem christlichen Glauben, aber auch von ihren Zweifeln zu erzählen. Später in der Konfirmation bekräftigen die Jugendlichen selbst ihr Ja zum Glauben an Jesus Christus.

Was ist eine Nottaufe?
Wenn ein Kind zu sterben droht, bevor es in einem Gottesdienst getauft werden kann, wird eine Nottaufe vorgenommen. Diese Taufe kann jeder Christ und jede Christin ausführen. Es gibt im Ev. Gesangbuch eine Hilfestellung, wie diese Nottaufe vollzogen werden kann (EG 839)

Was für Unterlagen brauchen wir für die Taufe unseres Kindes?
Bitte wenden Sie sich an Pfarrer Maus, um einen Termin für das Taufvorgespräch und die Taufe selbst zu vereinbaren. Dort erfahren Sie alles Notwendige. In der Regel benötigen die Paten eine Patenbescheinigung des Pfarramts am Wohnort der Paten über die Berechtigung zum Patenamt. Wenn Sie als Eltern ein Familienstammbuch haben, bringen Sie es bitte zum Taufgespräch mit. Auf jeden Fall bringen Sie bitte die Geburtsurkunde des Kindes und Ihre Personalausweise mit.

Muss mein Kind konfirmiert werden oder reicht die Taufe?
Zur Kirchenmitgliedschaft reicht zwar die Taufe. Aber um alle Rechte, die diese Mitgliedschaft beinhaltet, ausüben zu können, bedarf es der Konfirmation (z.B. Übernahme eines Patenamtes, innerkirchliches Wahlrecht). Zusammen mit vielen Freunden in der Konfirmationsgruppe den christlichen Glauben verstehen zu lernen, ist bereichernd und wunderschön.

Kann mein Kind zum Konfirmandenunterricht gehen ohne getauft zu sein?
Ihr Kind kann am Konfirmandenunterricht teilnehmen. Die Konfirmation ist die Bestätigung der Taufe. Wenn das Kind nicht getauft ist, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder wird ihr Kind in der Unterrichtszeit getauft in Verbindung mit der Behandlung des Themas Taufe im Unterricht. Oder ihr Kind wird im Konfirmationsgottesdienst getauft: Während die Jugendlichen, die als Kind getauft wurden, diese Taufe im Konfirmationsgottesdienst bestätigen, sagt ihr Kind an diesem Tag selbst Ja zu der Taufe und wird daraufhin getauft.

Kann man sein Kind taufen lassen, wenn beide Eltern nicht in der Kirche sind?
Unsere Kirchengemeinde hat sich entschieden eine Taufe trotz fehlender Mitgliedschaft beider Elternteile möglich zu machen. In diesem Fall ist es Aufgabe der Paten, die Heranführung des Kindes an den christlichen Glauben zu ermöglichen.

Kann ich mein Kind gegen den Willen des anderen Elternteils taufen lassen?
Gegen den Willen entweder des Vaters oder der Mutter ist die Taufe des Kindes nur möglich, wenn dieser Elternteil nicht das Sorgerecht inne hat. Ist die Ehe z.B. geschieden, liegt das Sorgerecht aber gemeinsam bei Vater und Mutter, setzt die Ausgestaltung der gemeinsamen elterlichen Sorge Einvernehmen voraus in Angelegenheiten, die für das Kind von erheblicher Bedeutung sind. Dazu gehört auch die Taufe. Können sich die Eltern nicht einigen, kann (schlimmstenfalls) das Familiengericht angerufen werden. Eltern können sich aber zuvor auch allein oder besser noch gemeinsam an eine Erziehungs- und Familienberatungstelle wenden. Oft hilft auch ein klärendes Gespräch mit dem Pfarrer oder der Pfarrerin.

Was bedeutet die Taufe?
Die Taufe ist in erster Linie die Zusage der Liebe und des Segens Gottes. Mit dem Akt der Taufe wird der Täufling in die Gemeinschaft der Christinnen und Christen aufgenommen.

Muss ich mich erneut taufen lassen, wenn ich die Konfession wechsle oder wieder eintrete?
Die Taufe ist im Verständnis aller christlichen Kirchen etwas Einmaliges. Gottes Zusage bleibt bestehen, unabhängig davon, wie ich mich als Getaufter verhalte. Deshalb kann die Taufe nicht wiederholt werden. Bei einem Wiedereintritt in die ev. Kirche oder bei einem Übertritt in die röm.-kath. Kirche wird nicht noch einmal getauft. Bei einem Übertritt in eine orthodoxe Kirche wird allerdings die Salbung nachgeholt. Beim übertritt zu einer sog. orientalisch orthodoxen Kirche (Syrisch-Orthodox, Armenisch-Apostolisch, Koptisch-Orthodox, äthiopisch-Orthodox) gibt es unterschiedliche Praktiken.

Wer sorgt für den Schmuck der Kirche?
Oft sind die Kirchen mit Blumen geschmückt. Wenn Sie besonderen Schmuck wünschen, können Sie das gerne organisieren. Sprechen Sie sich hierzu bitte mit unseren Küsterinnen ab.

Dürfen wir während des Gottesdienstes fotografieren oder filmen?
Das ist möglich, unter der Voraussetzung, dass eine Person das Filmen oder Fotografieren übernimmt, um unnötige Unruhe zu vermeiden.

Wie soll der Täufling während der Taufe gekleidet sein?
So bequem und dabei so festlich wie möglich. In vielen Familien gibt es Taufkleider, die von Generation zu Generation weitergegeben werden. Das ist eine schöne Tradition, aber nicht zwingend erforderlich.

Können wir selbst bestimmen, wofür im Taufgottesdienst gesammelt wird (Kollekte)?
Wenn für die Taufe ein zusätzlicher Termin angesetzt wurde, ist dies möglich. Für die Sonntagsgottesdienste sind die Kollekten bereits durch die Landeskirche festgelegt.

Was kostet die Taufe?
Grundsätzlich ist die Taufe für die Kinder von Kirchenmitgliedern kostenlos. Nur wenn Sie besonderen Blumenschmuck oder ausgefallene musikalische Einlagen wünschen, entstehen Ihnen Kosten.

Wer kann Pate oder Patin werden?
Alle getauften Christinnen und Christen, deren Kirchen der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) angehören. In einigen Landeskirchen muss ein Pate evangelisch sein. Evangelische Christen müssen konfirmiert sein. Wer allerdings aus der Kirche ausgetreten ist, hat damit das Recht aufgegeben, Taufpate sein zu können.

Kann ich jemanden vom Patenamt entbinden?
Im Gegensatz zur möglichen Entbindung vom Patenamt auf eigenen Wunsch ist eine Streichung gegen den Willen des Paten nicht möglich. Paten haben auch die Funktion, eine Taufe zu bezeugen. Deshalb ist es nicht möglich sie nachträglich aus dem Kirchbuch oder Stammbuch zu entfernen. Suchen Sie das Gespräch mit dem Paten, um den Konflikt gemeinsam zu klären. Sie können den Pfarrer zu einem klärenden Gespräch dazu hinzuziehen.

Wann endet das Patenamt?
In der evangelischen Kirche formal nach der Konfirmation. In der katholischen Kirche endet die Patenschaft nicht.

Gibt es eine Ökumenische Taufe?
Nein. Da die Taufe zugleich die Aufnahme in eine konkrete Gemeinschaft ist erfolgt sie immer innerhalb einer Konfession.

Wir möchten unser Kind taufen lassen. Können wir gleichzeitig kirchlich heiraten?
Das können Sie. Von vielen Pfarrerinnen und Pfarrern wird ein solcher Gottesdienst „Traufe“ (Taufe und Trauung in einem Gottesdienst) genannt. Zu klären wäre dann, ob die Taufe der Trauung oder die Trauung der Taufe vorangehen soll. Das und alle anderen Fragen kann ein einem Gespräch mit dem Pfarrer geklärt werden.

Ist eine Segnung statt einer Taufe möglich?
Manchmal wollen Eltern den Kindern die freie Entscheidung zur Taufe selbst überlassen. Das kleine Kind wird dann in einer gottesdienstlichen Handlung gesegnet. Bitte bedenken Sie dabei: Trotzdem ersetzt die Segnung nicht das Sakrament der Taufe und begründet nicht die Kirchenmitgliedschaft.

Was ist ein Sakrament?
In der evangelischen Kirche gibt es zwei Sakramente: Taufe und Abendmahl. Beide wurden von Jesus selbst eingesetzt. In einer menschlichen Handlung wird die göttliche Dimension unseres Lebens sichtbar. Alltägliches Wasser wird durch die Verheißung Gottes in der Taufhandlung zu einem göttlichen Segen.